Musikalischer Advent

Musikalisches Adventwochenende in Leienkaul- großartige Klangerlebnisse an zwei Tagen 

Mit zwei Konzerten stimmte der Musikverein Leienkaul, im Zusammenwirken mit dem Kirchenchor Leienkaul – Maria Martental und der Singgruppe Leienkaul die Bevölkerung in den Advent und auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein. 

Nach dem ersten erfolgreichen Konzert vor zwei Jahren in der Wallfahrtskirche Maria Martental hatte man beschlossen, dieses in einem zweijährigen Rhythmus zu wiederholen. Am Samstag, dem 08.Dezember war es wieder soweit. In wochenlangen Proben hatten sich alle Beteiligten bestens darauf vorbereitet, um an diesem Abend die versammelte Gemeinde in Maria Martental mit einem reichhaltigen, anspruchsvollen und stimmungsvollen Programm zu erfreuen. 

Zum Beginn der heiligen Messe spielte ein Bläserquartett des Musikvereins Leienkaul, entsprechend dem Vorabend des 2. Adventssonntages sehr stimmungsvoll zwei Strophen des Liedes „Wir sagen Euch an den lieben Advent“. Unter diesem Thema stand dann auch der gesamt Konzertabend, der unmittelbar an den von Pfarrer Pater Pohl zelebrierten Gottesdienst begann. 

Die Musiker der Holzblasinstrumente des Musikvereins Leienkaul eröffneten mit ihren Flöten, Klarinetten und Saxophonen die Darbietungen mit einem Werk von Johann Sebastian Bach, dem weltbekannten „Air“ aus der Orchestersuite No. III. Nach einigen kurzen Begrüßungsworten und einem besonderen Dank an Herrn Pater Pohl, dass er für dieses Ereignis die Wallfahrtskirche zur Verfügung gestellt hat, erläuterte der Dirigent des Musikvereins Thomas Bach das eben gehörte und das folgende Musikstück. Dieses stammte ebenfalls aus der Feder von Johann Sebastian Bach und gehörte zum gleichen Orchesterstück des Komponisten. Im Gegensatz zu dem Eröffnungsstück stimmten nun in der als „Bourrée“ bezeichneten Komposition auch die Blechblasinstrumente mit Trompeten, Hörnern Posaunen und Bässen sowie das Schlagwerk mit Pauken, Trommeln und Klangbecken ein, was die ganze Klangfülle dieses Orchesters zur Geltung brachte. 

Nach dieser klassischen Eröffnung folgte ein Musikstück eines modernen Komponisten für Blasmusik, Rob Ares. Der gebürtige Belgier hat ein musikalisches Arrangement geschaffen, das er „Cantabile for winds“ nannte, also ein lied- oder singhaftes Werk für Blasinstrumente, was der Titel übersetzt bedeutet. Nach einem ersten, sehr melodischen Trompetensolo, vorgetragen von Christian May, dem 1. Vorsitzenden des Musikvereins Leienkaul, stimmen in gleicher harmonischer Weise die übrigen Instrumentengruppen mit ein. In barocken musikalischen Spielereien wird die Melodie in verschiedenen Variationen zu einem am Ende sehr harmonischen Finale geführt – für die Zuhörer ein wahrer Ohrenschmaus. Der gespendete Applaus zeigte, dass es der geneigten Zuhörerschaft sehr gefallen hat. 
Es folgte eines der erklärten Lieblingsstücke moderner Blasmusik des Dirigenten des Musikvereins. Das von dem Niederländer Jacob de Haan verfasste Werk „Concerto d ´amore“ – ein Konzert für die Liebe. Musikalisch höchst anspruchsvoll, weil es sich durch häufige Tempiwechsel und wechselnde Musikstile auszeichnet. Die Anspannung unter den Musikern war förmlich zu spüren, als Thomas Bach den Taktstock hob. Mit höchster Konzentration musizierten die Angehörigen des Orchesters diese siebeneinhalb minütige Meisterstück aus de Haan ´s Feder. Das anerkennende Kopfnicken des Orchesterleiters nach dem Absenken des Taktstockes am Ende und der überaus zufrieden lächelnde Gesichtsausdruck zeigte allen: „Gut gemacht!!“ , was auch durch den durch das Gotteshaus hallenden Applaus unterstrichen wurde. 

Zeit, die musikalische Stilrichtung und die Führung des Taktstockes an Monika Meyer, der Dirigentin des Kirchenchores Leienkaul – Maria Martental abzugeben. 
Von der Orgelempore der Kirche bot der gesanglich bestens vorbereitete Chor das Lied: „In das Warten dieser Welt“ nach einer Melodie des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy dar. Durch die Begleitung mit Klavier und Querflöte erhält diese Komposition einen ganz besonderen Charme, der sie auch zu einer der beliebtesten in der Advents- und Weihnachtszeit macht. 
Das Lied „Die wunderbarste Zeit ist nah“ von John Rutter besingt die stimmungsvolle Schönheit des Weihnachtsfestes in der Erwartung, wie es sein wird wenn das Fest endlich da ein wird. Genau im Thema zum Advent wird hier die Vorfreude auf das Fest beschrieben und man fühlt richtig die Freude darauf, wenn die „wunderbarste Zeit“ da und nicht mehr nur nah ist, da das Warten ein Ende hat. Der gefühlvolle Vortrag dieser beiden Lieder brachte dem Kirchenchor ebenfalls reichen Applaus des Publikums ein. 

Im verabredeten Wechsel trat Thomas Bach wieder an das Dirigentenpult bzw. an das Mikrofon und erläuterte das nächste orchestrale Musikstück. Als der eben bereits erwähnte Komponist Jacob de Haan durch einen Stadtpark spazierte wurde er zu der Komposition „Queen´s Park Melody“ inspiriert. Das Treiben der Menschen im Park, das Spielen der Kinder, die barocke Schönheit der Statuen – all das versuchte er in sein Werk zu integrieren. Heraus kam ein Werk für Blasorchester, was Seines gleichen sucht. Zarte und leise Töne wechseln mit heiter beschwingten Melodiepassagen ab, die Verschiedenheit der Stile überrascht immer wieder die Zuhörer bis in einem fulminanten Finale alles vereint ein Ende findet. Sekundenlang war es absolut still in der Kirche, bis tosender Applaus die Spannung löste. Auch hier brauchte der Dirigent keine Worte zu machen: Alles an ihm verriet seine Zufriedenheit mit dem Orchester und seine Anerkennung für die dargebotene Leistung. 
Es folgte einer der Höhepunkte des Konzertes. Das Musical „Elsiabeth“ beschreibt das Leben der uns allen aus der berühmten Filmtrilogie bekannten österreichischen Kaiserin „Sissi“, das so ganz anders war, als es uns das Zelluloid weiß machen möchte. Mit dem Lied „Ich gehör nur mir“ soll ihr großer Drang und die Sehnsucht nach Selbstbestimmtheit im Leben vermittelt werden, was ihr im Leben verwehrt wurde. In beeindruckender Weise brachten der Musikverein Leienkaul und ganz besonders Judith Klinkner mit ihrem bezaubernden Gesang die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer zum schwingen. In nahezu perfekter Harmonie und im bewegenden Vortrag erklang dieses Lied durch die Wallfahrtskirche und entlockte am Ende dem Publikum stürmischen Applaus und laute „Bravo“ – Rufe. 

Nachdem der Applaus verebbt war es wieder an der Reihe des Kirchenchores, dem Gesang die Ehre zu geben. „Weihnachtszeit – Freudenzeit“ – ein Lied, dass die Gegensätzlichkeit des Weihnachtsfestes aufzeigt. Nicht Pomp und Reichtum sondern Armut und Bescheidenheit, so wird es besungen, hat Gott für die Geburt seines Sohnes auserwählt. Und dennoch wurde daraus Licht und Freude für die Welt. 
Mit dem Vortrag der deutschen Version des französischen Weihnachtsklassikers „Petit Papa Noël“ (-„Jetzt kommt die Weihnachtszeit“) beendete der Kirchenchor Leienkaul – Maria Martental seine Liedvorträge und bekam von den Zuhörerinnen und Zuhörer für seine Darbietungen langanhaltenden Applaus. 

Auch die Singgruppe aus Leienkaul hatte sich auf diesen Konzertabend vorbereitet. Unter der Leitung von Trudi Klinkner brachte sie aus der „Messe vom Licht“ von Gregor Linßen das Lied „Ein Licht in Dir geborgen“ zu gehör. 
Das zweite Lied des Vortrages der Singgruppe forderte und auf „Look at the world!“ (– Sieh Dir die Welt an!) Ein sehr besinnliches Lied, das uns auch auffordert, Gott dankbar für die Schöpfung zu sein, das darum bittet, dass er uns dankbare und sehende Herzen schenken möge. Ein stimmungsvolles Lied zur Besinnung, gerade in der Zeit des Advent. 

Nach dem Verklingen des reichlich gespendeten Applaus kündigte Thomas Bach das nahende Ende des Konzertes an. Für den Vortrag des letzten Musikstückes bat er die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores und der Singgruppe von der Empore in den Altarraum, um gemeinsam mit dem Blasorchester den Choral „Die Himmel rühmen“ darzubieten. Nachdem der letzte Ton verklungen war hielt es die Zuhörerschaft nicht mehr auf den sitzen und stehender Applaus war der Lohn für ein großes Klangerlebnis. 

Herr Pater Pohl bedankte sich im Anschluss auf das herzlichste bei allen aktiven Sängerinnen, Sängern und Musikern, ganz besonders aber bei Thomas Bach für die Durchführung dieses tollen und inspirierenden Konzertabends in der Wallfahrtskirche Maria Martental. Dem Wunsch nach einer Zugabe entsprach der Musikverein Leienkaul sehr gerne und bedankte sich für den Applaus auf seine Weise mit dem feierlichen Arrangement des weltbelkannten Stückes „We wish you a merry Christmas“, dessen festliche Einleitung, oder auch Intrada genannt, ein ganz besonderes Klangerlebnis beschert. Damit verabschiedete sich der Musikverein und lud alle Anwesenden zum Abschluss noch auf einen Becher Glühwein auf dem Vorplatz ein, dem bei den herrschenden Minusgraden auch gerne entsprochen wurde. 

Für die Musiker allerdings war noch nicht Schluss, denn es galt, das Konzert im Gemeindehaus in Leienkaul am Folgetag vorzubereiten. 

Um 15:15 Uhr am Sonntagnachmittag erfolgte der Einmarsch der Musiker in den bis auf den letzten Platz besetzten Saal des Gemeindehauses in Leienkaul. Die Eröffnung erfolgte wie am Abend zuvor in Maria Martental mit Air und Bourrée, allerdings wurde der Unterschied zum Vorabend mit den folgenden Stücken deutlich. Mit dem neu in das Repertoire aufgenommene „Deutschmeister Regimentsmarsch“ und einem Medley der schönsten Melodien aus „My Fair Lady“ gewann man schnell die Herzen des Publikums. Bei zwei dieser Melodien brillierte Angela Hinderberger mit ihrem gesanglichen können und verlieh „My Fair Lady“ eine besondere künstlerische Note. Auch Glenn Miller kam mit dem Titel „In the mood“ zu Ehren und selbst „ältere Semester“ swingten bei dieser Nummer mit. Mit viel anerkennendem Beifall wurde der Musikverein in die Pause entlassen. 
Auch bei diesem schon zur guten Tradition gewordenen Konzertnachmittag wirkt seit eh und je der Kirchenchor Leienkaul – Maria Martental mit. 

Mit „Melodien zum Verlieben“ und der gesungenen Version des „Fliegermarsches“ wusste Monika Meyer mit „ihrem“ Chor die Herzen der Zuhörerschaft zu gewinnen. 
Bevor der Kirchenchor das Programm nach der Pause fortsetzte stellten zunächst die „Bambinis“ ihr Können unter Beweis. Die in Zusammenarbeit des Musikvereins mit der Musikschule „spiel mit“ in der musikalischen Früherziehung befindlichen Talente im Alter von 4 – 6 Jahren zeigten, was sie bereits alles gelernt haben. Mit viel Beifall und einem Schokoladennikolaus als „Gage“ wurden sie verabschiedet. 

Der 1. Vorsitzende drückte bei seinen Dankesworten die Hoffnung aus, dass sie später als Nachwuchsmusiker im Verein herzlich willkommen sein werden. 
Mit den Liedern „In das Warten dieser Zeit“, „Die wunderbarste Zeit ist nah“, „Weihnachtszeit – Freudenzeit“ und „Jetzt kommt die Weihnachtszeit“ brachte der Kirchenchor wie auch am Vorband in der Kirche die besinnliche Saite in der Publikum zum schwingen. 

Nach diesen Darbietungen bedankte sich Christian May bei allen Sängerinnen und Sängern mit einem Gläschen Sekt und bei Monika Meyer mit einem Blumenstrauß für die Mitwirkung und Unterstützung bei dieser Traditionsveranstaltung. 
Nachdem der Musikverein wieder seine Plätze eingenommen hatte und der Taktstock den Beginn des nächsten Liedes anzeigte erklang eine der schönsten Polkas neueren Datums. „Wir Musikanten“ hat Kurt Gäble seine Komposition genannt und zeigt musikalisch mit tollen Harmonien, was der Text dieser Polka beschreibt, nämlich das Musikanten die durch Spiel und Gesang vereint sind, ein Leben lang Freunde bleiben, und weil Musikanten Harmonie pur im Blut haben tut die Musik so gut. Das war sicherlich auch an diesem Nachmittag in Leienkaul zu spüren, denn wie sonst könnte man solche Musik und solchen Gesang darbieten? 

Im Programm ging es weiter mit „Concerto d ´amore“, Jacob de Haan ´s Konzert an die Liebe. 

Thomas Bach kündigte gerade das nächste Lied an, als es plötzlich laut wurde im Saal und eine Horde Piraten in den Saal eindrang. Mit Säbel und Pistolen nahmen sie Thomas Bach gefangen und zwangen den „Gouverneur“ von Leienkaul, Burkhard Klinkner, zu einer Lösegeldzahlung in Form von mehreren Fässern Rum für die Freigabe und Fortsetzung des Konzertes. Eine sehr gelungene und gekonnt vorgetragene Überleitung zum nächsten großen Musikstück, einer Sammlung von Melodien aus dem Film „Fluch der Karibik“ – „Pirates of the Carribean“. Eine weltweit überaus erfolgreiche Filmreihe mit Jonny Depp in der Hauptrolle als Capt´n Jack Sparrow, einem Piraten, der im Kampf gegen seinen großen Widersacher Hector Barbossa in allerlei Schwierigkeiten und Abenteuer gerät. In rund acht Minuten wird man musikalisch in die Welt der Piraten entführt. Ein anspruchsvolles Musikwerk mit schnellen und langsamen Rythmen, das sehr lauten und sehr leisen, ja fast zarten Passagen abwechselt – für die Musiker eine Phase höchste Konzentration. 

Die gute Vorbereitung in den Wochen zuvor hatte jedoch dafür gesorgt, dass keine Nervosität aufkam und so wurde diese Filmmusik zur vollsten Zufriedenheit des musikalischen Leiters dem faszinierten Publikum dargeboten. Es war für die Musiker auch beeindruckend, wie sich der Applaus von Stück zu Stück steigerte. 

Natürlich durfte auch an diesem Nachmittag das Stück „Ich gehör nur mir“ nicht fehlen. Wie auch Judith Klinkner am Vorabend in der Wallfahrtskirche, so rührte Angela Hinderberger die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer im Gemeindesaal in Leienkaul an. Mit ihrem bewegenden und ergreifenden Vortrag zog sie ausnahmslos alle Anwesenden in ihren Bann und war mit ihrer Sangeskunst wahrlich eine künstlerische Bereicherung an diesem Tag. 
Nach diesem künstlerischen Höhepunkt nahte auch das Ende des Konzertnachmittags. Mit dem argentinischen Weihnachtslied „Feliz Navidad“, seinerzeit gesungen von José Feliciano, wollte sich der Musikverein Leienkaul verabschieden – aber weit gefehlt. Selbst die Festversion von „We wish you a merry Christmas“ vermochte den Ruf nach einer Zugabe nicht verstummen zu lassen. So entschied sich Thomas Bach, auch das Leinkauler Publikum in den Genuss der „Queen ´s Park Melody“ kommen zu lassen, was von den Anwesenden mit viel Applaus gewürdigt wurde. Mit alle guten Wünschen für die verbleibende Adventszeit und mit allen guten Wünschen für die kommenden Feiertage und das kommende Jahr verabschiedete sich Thomas Bach gemeinsam mit Musikverein Leienkaul für das Jahr 2012. 

Ein anstrengendes, aber auch überaus gelungenes, musikalisch anspruchsvolles Adventwochenende ging damit zu Ende. Nach den Konzerten wurden bereits Stimmen aus dem Publikum laut, die sagten: „Wir freuen uns schon jetzt und sind gespannt auf das nächst Konzert in 2013!“ 

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